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Alle Datenjahre sowie weitere Informationen und Kennzahlen zum Indikator (z.B.: absolute Werte)
KiTa-Leitungskräfte, darunter auch Hort-Leitungen, haben eine zentrale Bedeutung für eine „gute“ Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungspraxis in ihren Einrichtungen: Als Vermittler:innen zwischen dem Träger, den pädagogischen Fachkräften und den Eltern kommt ihnen eine Schlüsselfunktion für die Qualitätsentwicklung und -sicherung zu (vgl. Strehmel 2015: 150 ff.; Strehmel/Ulber 2014: 10ff.; Viernickel u. a. 2013). Dabei sind sie mit komplexen und vielfältigen Aufgaben betraut, die die pädagogische Leitung, Organisations- und Qualitätsentwicklung, Konzeptionsentwicklung, Personalführung und -entwicklung, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit, Zusammenarbeit mit Eltern sowie mit dem Träger und das Selbstmanagement umfassen. Angesichts dieser hohen Bedeutung ist das Thema Leitung und die angemessene Ausstattung von KiTas und Horten mit zeitlichen Leitungsressourcen in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Debatte um die qualitative Weiterentwicklung der Angebote der frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung gerückt.
Einführende Informationen über die aktuelle Leitungsausstattung bietet der Indikator wöchentliche Leitungs- und Verwaltungsressourcen in Stunden pro ganztags betreutem Kind in Horten, die vertraglich vereinbart über zeitliche Ressourcen für Leitungs- und Verwaltungsaufgaben verfügen (s. methodische Hinweise).
Weitere Daten und Informationen zu diesem Indikator finden Sie in der Datei „Download Daten“ unter dem Zeitstrahl.
Im Rahmen der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik werden die folgenden Arbeitsbereiche des Personals in Horten sowie die für diese Bereiche vertraglich vereinbarten Wochenstunden erfasst: Gruppenleitung, Zweit- bzw. Ergänzungskraft, gruppenübergreifend tätig, Förderung von Kindern mit (drohender) Behinderung, Leitung und Verwaltung. Erst ab 2011 erfolgte in der amtlichen Statistik eine Abfrage des ersten und zweiten Arbeitsbereiches, zuvor wurde nur ein Arbeitsbereich abgefragt.
Bei dem vorliegenden Indikator wird für jeden Hort errechnet, wie viele Wochenarbeitsstunden für Leitungs- und Verwaltungsaufgaben laut Vertrag zur Verfügung stehen. Diese Stundenzahl wird durch die Anzahl der ganztags betreuten Kinder im Hort geteilt. Unter Ganztagsbetreuung wird dabei die vertraglich vereinbarte Betreuungszeit von 40 Wochenstunden verstanden. Dazu wurden Ganztagsbetreuungsäquivalente gebildet, indem alle vertraglich vereinbarten Betreuungswochenstunden der Kinder durch 40 (Wochenstunden) dividiert wurden. Wenn beispielsweise in einem Hort mit 80 ganztags betreuten Kindern einer Person laut Arbeitsvertrag 20 Wochenstunden für Leitungs- und Verwaltungsaufgaben zur Verfügung stehen, ergibt dies einen Wert von 0,25 Wochenstunden pro ganztagsbetreutem Kind, also 15 Minuten (20/80 = 0,25). Ausgewiesen wird der Median im Bundesland. Horte, die über keine Zeit für Leitung verfügen, werden bei diesem Indikator nicht berücksichtigt.
Weitere Erläuterungen zur Berechnungsgrundlage dieses Indikators sind zu finden unter „Methodik“.
Für das Datenjahr 2020 ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der zeitweiligen Schließung bzw. des eingeschränkten Betriebs der Kindertageseinrichtungen durch die Corona-Pandemie einige Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen ihre Daten nicht rechtzeitig übermitteln konnten. Bei den entsprechenden Daten muss von einer Untererfassung von ca. 50 KiTas mit ca. 2.000 betreuten Kindern und dem jeweiligen Personal ausgegangen werden.
Hinsichtlich des Datenjahres 2021 ist davon auszugehen, dass es aufgrund der zeitweiligen Schließung bzw. des eingeschränkten Betriebs von Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und von Horten durch die Corona-Pandemie teilweise zu größeren Abweichungen zwischen den Daten der amtlichen Statistik und dem Ist-Zustand kommt. Beispielsweise sind die tatsächlichen Betreuungszeiten von Kindern in vielen Einrichtungen vermutlich weit geringer, als sie im Betreuungsvertrag laut amtlicher Statistik vereinbart sind. Diese Abweichungen sind bei der Interpretation der hier ausgewiesenen Daten zu berücksichtigen. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier.
Quelle
Daten ab 2019:
FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, verschiedene Jahre; berechnet vom LG Empirische Bildungsforschung der FernUniversität in Hagen.
Literatur
Strehmel, Petra (2015): Leitungsfunktion in Kindertageseinrichtungen. Aufgabenprofile, notwendige Qualifikationen und Zeitkontingente, in: Viernickel, Susanne/Fuchs-Rechlin, Kirsten/Strehmel, Petra/Preissing, Christa/Bensel, Joachim/Haug-Schnabel, Gabriele (2015): Gute Qualität für alle. Wissenschaftlich begründete Standards für die Kindertagesbetreuung. Freiburg, S. 131-252.
Strehmel, Petra/Ulber, Daniela (2014): Leitung von Kindertageseinrichtungen. Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte, WiFF Expertisen, Band 39. München.
Viernickel, Susanne/Nentwig-Gesemann, Iris/Nicolai, Katharina/Schwarz, Stefanie/Zenker, Luise (2013): Schlüssel zu guter Bildung, Erziehung und Betreuung. Bildungsaufgaben, Zeitkontingente und strukturelle Rahmenbedingungen in Kindertageseinrichtungen. Berlin.