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Alle Datenjahre sowie weitere Informationen und Kennzahlen zum Indikator (z.B.: absolute Werte)
Der pädagogische Alltag wird neben der quantitativen Ausstattung mit Personal auch durch die arbeitsvertraglich vereinbarten Beschäftigungszeiten des pädagogischen Personals mitbestimmt. So können lange Betreuungszeiten der Kinder in Kombination mit geringen Beschäftigungsumfängen aufseiten des pädagogischen Personals dazu führen, dass die Kinder im Tagesverlauf mehrmals einen Personalwechsel erleben. Dies kann den Aufbau und das dauerhafte Erleben stabiler und kontinuierlicher Beziehungen der Kinder zu den verantwortlichen Fachkräften möglicherweise beeinträchtigen. Im Hinblick auf pädagogische Anforderungen sind beispielsweise Arbeitszeiten in ihrem zeitlichen Umfang und ihrer Strukturierung so zu gestalten, dass Kinder im Laufe eines Tages nur wenige Personalwechsel erleben. Für eine genauere Bewertung der tatsächlichen Situation in den KiTas müssten die Betreuungszeiten der Kinder sowie die KiTa-Öffnungszeiten in Relation zu den Wochenarbeitsstunden des Personals gestellt werden. Auf der Basis einer solchen Gesamtanalyse könnte dann möglicherweise beurteilt werden, ob die Strukturierung des Beschäftigungsumfangs angemessene Rahmenbedingungen für eine "gute" Qualität der pädagogischen Arbeit liefert.
Aus Sicht der Beschäftigten stellen sich die Präferenzen hinsichtlich des Beschäftigungsumfangs möglicherweise anders dar. So deuten die Ergebnisse einer Studie zur „Strukturqualität und ErzieherInnengesundheit“ in KiTas (STEGE-Studie) darauf hin, „dass nicht per se eine Vollzeittätigkeit von den Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen gewünscht und angestrebt wird, sondern für viele eine Teilzeittätigkeit eher ihren Wünschen und Vorstellungen entspricht“ (Viernickel u. a. 2013: 63). In einer von Fuchs-Rechlin und Strunz (2014: 20) durchgeführten Analyse des Mikrozensus von 2012 zur familialen, ökonomischen und beruflichen Situation von Erzieher:innen und Kinderpfleger:innen ergab sich ein Anteil von 18,6 % der teilzeitbeschäftigten Personen (unter 32 Wochenstunden), die den Wunsch äußerten, länger arbeiten zu wollen. Unabhängig vom Arbeitszeitumfang möchten laut einer weiteren Auswertung des Mikrozensus 2011 ostdeutsche Erzieher:innen häufiger ihre Arbeitszeit aufstocken (17,3 %) als westdeutsche Erzieher:innen (9,6 %) (vgl. Strunz 2014: 73). Im Vergleich zu allen erwerbstätigen Frauen äußern erwerbstätige Erzieherinnen allerdings insgesamt seltener den Wunsch länger arbeiten zu wollen (vgl. ebd.).
Weitere Daten und Informationen zu diesem Indikator finden Sie in der Datei „Download Daten“ unter dem Zeitstrahl.
Für das Datenjahr 2020 ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der zeitweiligen Schließung bzw. des eingeschränkten Betriebs der Kindertageseinrichtungen durch die Corona-Pandemie einige Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen ihre Daten nicht rechtzeitig übermitteln konnten. Bei den entsprechenden Daten muss von einer Untererfassung von ca. 50 KiTas mit ca. 2.000 betreuten Kindern und dem jeweiligen Personal ausgegangen werden.
Hinsichtlich des Datenjahres 2021 ist davon auszugehen, dass es aufgrund der zeitweiligen Schließung bzw. des eingeschränkten Betriebs von Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und von Horten durch die Corona-Pandemie teilweise zu größeren Abweichungen zwischen den Daten der amtlichen Statistik und dem Ist-Zustand kommt. Beispielsweise sind die tatsächlichen Betreuungszeiten von Kindern in vielen Einrichtungen vermutlich weit geringer, als sie im Betreuungsvertrag laut amtlicher Statistik vereinbart sind. Diese Abweichungen sind bei der Interpretation der hier ausgewiesenen Daten zu berücksichtigen. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier.
Quelle
Daten ab 2018:
FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder sowie Statistisches Bundesamt, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, verschiedene Jahre; berechnet vom LG Empirische Bildungsforschung der FernUniversität in Hagen.
Daten 2017:
FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder sowie Statistisches Bundesamt, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, 2017; Berechnungen der Bertelsmann Stiftung, 2018.
Daten bis 2016:
FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder sowie Statistisches Bundesamt, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, verschiedene Jahre; Berechnungen des Forschungsverbundes DJI/TU Dortmund, 2017.
Literatur
Fuchs-Rechlin, Kirsten/Strunz, Eva (2014): Die berufliche, familiäre und ökonomische Situation von Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen Sonderauswertung des Mikrozensus 2012. Im Auftrag der Max-Träger-Stiftung der GEW. Frankfurt a.M.
Strunz, Eva (2014): Wie vereinbaren Erzieherinnen Familie und Beruf? Eine Bestandsaufnahme auf Basis des Mikrozensus, in: Hanssen, Kirsten/König, Anke/Nürnberg, Carola/Rauschenbach, Thomas (Hrsg.) (2014): Arbeitsplatz Kita. Analysen zum Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2014. Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte. München, S. 59-81.
Viernickel, Susanne/Voss, Anja/Mauz, Elvira/Schumann, Maria/Gerstenberg, Frauke (2013): STEGE – Strukturqualität und ErzieherInnengesundheit in Kindertageseinrichtungen. Wissenschaftlicher Abschlussbericht. Berlin: Alice Salomon Hochschule. [Download von: http://www.gew.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=20674&token=9d0413d1612a043e64cd74e9e71d51fccefd13ec&sdownload= (13.08.2019)].