-
Download Daten
| xlsx
Alle Datenjahre sowie weitere Informationen und Kennzahlen zum Indikator (z.B.: absolute Werte)
Der pädagogische Alltag wird neben der quantitativen Ausstattung mit Personal auch durch die vertraglich vereinbarten Beschäftigungszeiten des pädagogischen Personals mitbestimmt. So können lange Betreuungszeiten der Kinder in Kombination mit geringen Beschäftigungsumfängen aufseiten des pädagogischen Personals dazu führen, dass die Kinder im Tagesverlauf mehrmals einen Personalwechsel erleben. Dies kann möglicherweise hinderlich dafür sein, dass Kinder stabile und kontinuierliche Beziehungen zu den verantwortlichen Fachkräften aufbauen sowie dauerhaft erleben können. Unter Berücksichtigung von pädagogischen Anforderungen sind beispielsweise Arbeitszeiten hinsichtlich ihres zeitlichen Umfangs und ihrer Strukturierung so zu gestalten, dass Kinder wenige Personalwechsel im Laufe eines Tages erleben.
Des Weiteren ist mit einzubeziehen, dass sich aus Sicht der Beschäftigten die Präferenzen hinsichtlich des Beschäftigungsumfangs möglicherweise anders darstellen (vgl. z. B. Fuchs-Rechlin/Strunz 2014: 20; Strunz 2014: 73). Mit Blick auf die Beschäftigungsumfänge pädagogisch tätiger Personen in KiTas (s. auch Indikator „Beschäftigungsumfang des pädagogischen Personals in KiTas“) zeigt sich, dass es zwischen den Bundesländern große Unterschiede hinsichtlich der vertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeiten gibt. Die Beschäftigungsumfänge unterscheiden sich jedoch auch nach Trägerschaft der KiTa. Für die fachpolitische Debatte ist dabei interessant, ob sich Differenzen zwischen den Beschäftigungsbedingungen je nach Träger identifizieren lassen. Nicht zuletzt stellt sich dabei auch die Frage, ob bestimmte Träger attraktivere Beschäftigungsbedingungen anbieten und deshalb im Wettbewerb um Fachkräfte als Arbeitgeber erfolgreicher sind.
Weitere Daten und Informationen zu diesem Indikator finden Sie in der Datei „Download Daten“ unter dem Zeitstrahl.
Im Rahmen der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik werden die Träger der Kindertageseinrichtungen erfasst. In der vorliegenden Auswertung wurden die folgenden Träger zu den folgenden Kategorien zusammengefasst:
- Öffentliche Träger: Jugendamt (örtlicher Träger), Landesjugendamt (überörtlicher Träger), Oberste Landesjugendbehörde (Ministerium), Gemeinde oder Gemeindeverband ohne eigenes Jugendamt, ohne Elterninitiativen
- Arbeiterwohlfahrt oder dessen/deren Mitgliedsorganisationen, ohne Elterninitiativen
- Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband oder dessen/deren Mitgliedsorganisationen, ohne Elterninitiativen
- Deutsches Rotes Kreuz oder dessen/deren Mitgliedsorganisationen, ohne Elterninitiativen
- Diakonie Deutschland/sonstige der EKD angeschlossene Träger
- Deutscher Caritasverband/sonstige katholische Träger
- Sonstige freigemeinnützige Träger: Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland oder jüdische Kultusgemeinden, sonstige Religionsgemeinschaften des öffentlichen Rechts, Jugendgruppen, Jugendverband, Jugendring, sonstige juristische Personen, andere Vereinigungen
- Privat-nichtgemeinnützige Träger: Unternehmens-/Betriebsteil, selbständig privat-gewerblich, natürliche oder andere juristische Personen
Für einige Bundesländer mussten aufgrund von zu geringen Fallzahlen und somit aus Datenschutzgründen Werte bestimmter Kategorien zusammengefasst werden. 2015 konnten aus diesem Grund keine Daten ausgewiesen werden.
Ab 2016 werden zusätzlich noch Elterninitiativen ausgewiesen: Unter Elterninitiativen sind Einrichtungen ausgewiesen, die von Eltern oder anderen Personensorgeberechtigten gemäß § 5 SGB VIII selbst organisiert sind, auch wenn sie sich einem anderen Träger angeschlossen haben.
Aus Gründen der Geheimhaltung mussten nach Angabe des Statistischen Bundesamtes im Datenjahr 2020 die Kategorien "weniger als 21 Stunden" und "21 bis unter 32 Stunden" in Kindertageseinrichtungen zu einer Kategorie zusammengeführt werden. Deshalb ist die Vergleichbarkeit zu den vorherigen Datenjahren nur teilweise gegeben.
Für das Datenjahr 2020 ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der zeitweiligen Schließung bzw. des eingeschränkten Betriebs der Kindertageseinrichtungen durch die Corona-Pandemie einige Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen ihre Daten nicht rechtzeitig übermitteln konnten. Bei den entsprechenden Daten muss von einer Untererfassung von ca. 50 KiTas mit ca. 2.000 betreuten Kindern und dem jeweiligen Personal ausgegangen werden.
Hinsichtlich des Datenjahres 2021 ist davon auszugehen, dass es aufgrund der zeitweiligen Schließung bzw. des eingeschränkten Betriebs von Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und von Horten durch die Corona-Pandemie teilweise zu größeren Abweichungen zwischen den Daten der amtlichen Statistik und dem Ist-Zustand kommt. Beispielsweise sind die tatsächlichen Betreuungszeiten von Kindern in vielen Einrichtungen vermutlich weit geringer, als sie im Betreuungsvertrag laut amtlicher Statistik vereinbart sind. Diese Abweichungen sind bei der Interpretation der hier ausgewiesenen Daten zu berücksichtigen. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier.
Quelle
Daten ab 2023:
FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, verschiedene Jahre; berechnet vom Österreichischen Institut für Familienforschung an der Universität Wien.
Daten 2018 bis 2022:
FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, verschiedene Jahre; berechnet vom LG Empirische Bildungsforschung der FernUniversität in Hagen.
Daten 2017:
FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, 2017; Berechnungen der Bertelsmann Stiftung, 2018.
Daten bis 2016:
FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, verschiedene Jahre; Berechnungen des Forschungsverbundes DJI/TU Dortmund.
Literatur
Fuchs-Rechlin, Kirsten/Strunz, Eva (2014): Die berufliche, familiäre und ökonomische Situation von Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen Sonderauswertung des Mikrozensus 2012. Im Auftrag der Max-Träger-Stiftung der GEW. Frankfurt a. M.
Strunz, Eva (2014): Wie vereinbaren Erzieherinnen Familie und Beruf? Eine Bestandsaufnahme auf Basis des Mikrozensus, in: Hanssen, Kirsten/König, Anke/Nürnberg, Carola/Rauschenbach, Thomas (Hrsg.) (2014): Arbeitsplatz Kita. Analysen zum Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2014. Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte. München, S. 59-81.