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    Alle Datenjahre sowie weitere Informationen und Kennzahlen zum Indikator (z.B.: absolute Werte)
Qualifikationsniveau des pädagogischen KiTa-Personals

Nach den vorliegenden Studien der Qualitätsforschung gelten die Personalressourcen in KiTas als zentrale strukturelle Rahmenbedingung, die die Qualität der pädagogischen Arbeit neben anderen Faktoren beeinflusst (vgl. Viernickel u. a. 2013: 20). Das Ausbildungsniveau der Fachkräfte wird dabei als ein Merkmal zur Bewertung der Personalressourcen eingestuft. Angesichts der zunehmend komplexeren und vielfältigeren Anforderungen an das pädagogische Personal in KiTas erfährt dieses Berufsfeld eine wachsende Professionalisierung und Akademisierung (vgl. z. B. Autorengruppe Fachkräftebarometer 2014; Balluseck 2008; Blossfeld u. a. 2012; Züchner u. a. 2014). Anforderungen sind unter anderen die Bildung, Betreuung und Erziehung von unter dreijährigen Kindern, Qualitätsüberprüfungen, die Erfüllung von Bildungsprogrammen und die zunehmende Bedeutsamkeit des formalen Qualifikationsniveaus der Fachkräfte für die Qualität der pädagogischen Arbeit. So ist in den vergangenen Jahren neben Veränderungen im berufsfachschulischen Ausbildungssystem eine Vielzahl an Studiengängen im Bereich der frühen Kindheit entstanden. Weitere Veränderungen sind in den nächsten Jahren durch einen erhöhten Fachkräftebedarf zu erwarten (vgl. Prognos AG 2018). 

Die Daten der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik liefern Informationen über die Berufsausbildungsabschlüsse des pädagogischen Personals in Deutschland bzw. den Bundesländern. Diese Daten werden unterschiedlichen Qualifikationsniveaus zugeordnet (s. methodische Hinweise). 

Weitere Daten und Informationen zu diesem Indikator finden Sie in der Datei „Download Daten“ unter dem Zeitstrahl. 

Im Rahmen der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik werden die Berufsausbildungsabschlüsse der pädagogisch Tätigen in KiTas erfasst. Diese wurden in der vorliegenden Auswertung für die Jahre ab 2011 zu den folgenden Qualifikationsniveaus zusammengefasst: 

- (Einschlägiger) Hochschulabschluss: Dipl.-Sozialpädagog:in oder Dipl.-Sozialarbeiter:in oder Dipl.-Heilpädagog:in (FH oder vergleichbarer Abschluss), Dipl.-Pädagog:in oder Dipl.-Erziehungswissenschaftler:in oder Dipl.-Sozialpädagog:in (Universität oder vergleichbarer Abschluss), staatlich anerkannte:r Kindheitspädagog:in (Bachelor- oder Masterabschluss; Erfassung erst ab 2012) 

- (Einschlägiger) Fachschulabschluss: Erzieher:in, Heilpädagog:in (Fachschule), Heilerzieher:in, Heilerziehungspfleger:in 

- (Einschlägiger) Berufsfachschulabschluss: Kinderpfleger:in, Familienpfleger:in, Assistent:in im Sozialwesen, soziale und medizinische Helfer:innenberufe 

- Sonstige Ausbildungen: Sonstige soziale/sozialpädagogische Kurzausbildung, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:in, Psychologischer Psychotherapeut:in, Psycholog:in mit Hochschulabschluss, Beschäftigungs- und Arbeitstherapeut:in (Ergotherapeut:in), Bewegungspädagog:in, Bewegungstherapeut:in (Motopäd:in), Arzt:Ärztin, (Fach-)Kinderkrankenpfleger:in, Krankenpfleger:in, Altenpfleger:in, Krankengymnast:in, Masseur:in und med. Bademeister:in, Logopäd:in, Sonderschullehrkraft, und sonstige Berufsausbildungsabschlüsse 

- In Ausbildung: Praktikant:in im Anerkennungsjahr, anderweitig noch in Ausbildung 

- Ohne Abschluss: Ohne abgeschlossene Ausbildung 

Bis 2010 wurden Berufsausbildungsabschlüsse geringfügig anders zusammengefasst, dadurch ist ein Zeitreihenvergleich der Jahre 2010 und davor mit den Jahren ab 2011 nur eingeschränkt möglich. 

Ab 2016 werden pädagogisch Tätige in Horten und Hortgruppen bei dem vorliegenden Indikator nicht mehr berücksichtigt. Aus diesem Grund ist ein Zeitreihenvergleich der vorliegenden Daten nicht möglich. Das Qualifikationsniveau des pädagogischen Personals in Horten und Hortgruppen ist zu finden unter „Qualifikationsniveau des Hortpersonals“. 

Hinsichtlich des Datenjahres 2021 ist davon auszugehen, dass es aufgrund der zeitweiligen Schließung bzw. des eingeschränkten Betriebs von Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und von Horten durch die Corona-Pandemie teilweise zu größeren Abweichungen zwischen den Daten der amtlichen Statistik und dem Ist-Zustand kommt. Beispielsweise sind die tatsächlichen Betreuungszeiten von Kindern in vielen Einrichtungen vermutlich weit geringer, als sie im Betreuungsvertrag laut amtlicher Statistik vereinbart sind. Diese Abweichungen sind bei der Interpretation der hier ausgewiesenen Daten zu berücksichtigen. 

Weitere methodische Erläuterungen zu diesem Indikator sind zu finden unter „Methodik“.  

Quelle 

Daten ab 2023:
FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, verschiedene Jahre; berechnet vom Österreichischen Institut für Familienforschung an der Universität Wien. 

Daten 2018 bis 2022:
FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, verschiedene Jahre; berechnet vom LG Empirische Bildungsforschung der FernUniversität in Hagen. 

Daten 2017:
FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, 2017; zusammengestellt und berechnet von der Bertelsmann Stiftung, 2018. 

Daten 2016: 
FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, 2016; zusammengestellt und berechnet vom Forschungsverbund DJI/TU Dortmund, 2017. 

Daten 2006-2015:
Statistisches Bundesamt: Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, 2006-2015; zusammengestellt und berechnet vom Forschungsverbund DJI/TU Dortmund, 2016. 

Literatur
Autorengruppe Fachkräftebarometer (2014): Berufliche und akademische Ausbildungen, in: Autorengruppe Fachkräftebarometer (2014): Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2014. Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte. München, S. 64-77. 

Balluseck, Hilde von (Hrsg.) (2008): Professionalisierung der Frühpädagogik. Perspektiven, Entwicklungen, Herausforderungen. Opladen. 

Blossfeld, Hans-Peter/Bos, Wilfried/Daniel, Hans-Dieter/Hannover, Bettina/Lenzen, Dieter/Prenzel, Manfred/Roßbach, Hans-Günther/Tippelt, Rudolf/Wößmann, Ludger (2012): Professionalisierung in der Frühpädagogik. Qualifikationsniveau und -bedingungen des Personals in Kindertagesstätten. Gutachten. Münster. 

Prognos AG (2018): Zukunftsszenarien: Fachkräfte in der Frühen Bildung gewinnen und binden, Prognos AG, Berlin [Download von: https://www.bmfsfj.de/blob/131412/a0c3b93fcd6de48eedeb349a3c5d6532/prognos-studie-2018-data.pdf (13.09.2019)].  

Viernickel, Susanne/Nentwig-Gesemann, Iris/Nicolai, Katharina/Schwarz, Stefanie/Zenker, Luise (2013): Schlüssel zu guter Bildung, Erziehung und Betreuung – Bildungsaufgaben, Zeitkontingente und strukturelle Rahmenbedingungen in Kindertageseinrichtungen. Hrsg. Der Paritätische Gesamtverband, Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Berlin.  

Züchner, Ivo/Fuchs-Rechlin, Kirsten/Theisen, Christiane/Göddeke, Lorette/Bröring, Manfred (2014): Kindheitspädagoginnen und Kindheitspädagogen im Beruf. Ein neues pädagogisches Ausbildungsprofil im Übergang in den Arbeitsmarkt, in: Hanssen, Kirsten/König, Anke/Nürnberg, Carola/Rauschenbach, Thomas (Hrsg.) (2014): Arbeitsplatz Kita. Analysen zum Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2014. Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte. München, S. 31-46.